Stranice posvećene predavanjima

Rudolfa Steinera

Warum strebt des Menschen
Suchende Seele
Nach Erkenntnis
Der höheren Welten?
Weil jeder seeleentsprossene Blick
In die Sinneswelt
Zur sehnsuchtsvollen Frage wird
Nach dem Geistessein.
Der Sonne Licht,
Es hellt den Tag
Nach finstrer Nacht
Der Seele Kraft,
Sie ist erwacht
Aus Schlafes Ruh’
Du meine Seele,
Sei dankbar dem Licht,
Es leuchtet in ihm
Des Gottes Macht;
Du meine Seele,
Sei tüchtig zur Tat.
TISCHGEBET

Es keimen die Pflanzen in der Erdennacht,
Es sprossen die Kräuter durch der Luft Gewalt,
Es reifen die Früchte durch der Sonne Macht.

So keimet die Seele in des Herzens Schrein,
So sprosset des Geistes Macht im Licht der Welt,
So reifet des Menschen Kraft in Gottes Schein.
Im Herzen
Lebt ein Menschenglied,
Das von allen
Stoff enthält,
Der am meisten geistig ist;
Das von allen
Geistig lebt
In der Art, die am meisten
Stofflich sich offenbart.

Daher ist Sonne
Im Menschen-Weltall
Das Herz;
Daher ist im Herzen
Der Mensch
Am meisten
In seines Wesens
Tiefstem Quell.
Im Kopfe Glaubenskraft,
Im Herzen Liebensmacht,
Im vollen Menschen starkes Hoffen
Hält und trägt das Leben.
U glavi snaga vjere,
U srcu moć ljubavi,
U cijelom čovjeku snažna nada
Drži i nosi život.
Im freien Menschenwesen
Fasset das Weltall sich zusammen.
Darum fasse dich mit freiem Sinne
Und du findest die Welt
Und durch dich wird der Geist der Welt.
Im grenzenlosen Aussen
Finde dich als Menschenwesen.

Im engsten Innenleben
Fühle Welten unbegrenzt.

So wird es sich enthüllen,
Dass der Weltenrätsel Lösung
Der Mensch nur selber ist.
Wenn du auf den Geist des Weltenseins
Dein Augenmerk zu lenken dich bemühst,
So wirst du dich selber finden
Als freier Mensch im Schicksalsfelde.

Wenn du dich abwendest von ihm
Und nur auf des Tages Scheineswesen
Den Sinn gerichtet halten wirst,
So wirst du dich verlieren
Als Menschenbild im Schicksalsspiele.
ABNEIGUNG GEGEN VERANTWORTUNG

Was habt ihr Truggedanken, Blendgesichter,
Zu tun mit Hohem, das ich soll;
Die Geister wollen’s doch von mir.
So schaff ich der eignen Seele Feindschaft
Mich zwingend zu kräft’gem Denken
Mir aus dem zagenden Herzen,
Das stark mir dient, will ich es nur.
Der eigenen Seele Geheimnisse
Ergründe in dem Antlitz,
Das die Welt dir zuwendet.
Der Welten Innensein
Ergründe in dem Antlitz,
Das sie deiner Seele prägt.
Es lassen die Elemente
Gestaltend sich vom Geist durchdringen.
Empfangen mussten sie
Des Geistes letzten Kräftetrieb,
Das Menschenwesen einzukleiden
In Geistgestalt und Seelenleben.
Im Weltenall
Webet des Menschen Wesenheit.
Im Menschenkern
Waltet der Welten Spiegelbild.

Das Ich verbindet beide
Und schaffet so
Des Daseins wahren Sinn.
Die Welt im Ich erbauen,
Das Ich in Welten schauen
Ist Seelenatem.

Erleben des All
In Selbst-Erfühlung
Ist Weisheitpuls.

Und Wege des Geistes
Im eignen Ziel beschreiben
Ist Wahrheitsprache.

Und Seelenatem dringe
In Weisheitpuls, erlösend
Aus Menschengründen
Die Wahrheitsprache
In Lebens-Jahres-Rhythmen.
Es wechseln in des Jahres Lauf
Des Sommers Wachstumskraft
Und Winters Erdenruh’.
Und in des Menschen Lebensbahn
Auch wechselt Wachens Kraft
Mit Schlafens Friedewalten;
Doch lebt im Schlaf’ und Wachen
Die geisterfüllte Seele fort.
So auch lebt die Erdenseele geistig
Im Sommers- und im Winters-Wandel.
SONNENWENDE

Es schläft der Erde Seele
In Sommers heisser Zeit;
Da strahlet helle
Der Sonne Spiegel
Im äusseren Raum.

Es wacht der Erde Seele
In Winters kalter Zeit;
Da leuchtet geistig
Die wahre Sonne
Im innern Sein.

Sommers-Freude-Tag
Ist Erden-Schlaf;
Winter- Weihe-Nacht
Ist Erden-Tag.
SOLSTICIJ

Usnula je duša Zemlje
U ljetnoj vrućini,
Jer blistava svijetlost
Sunca odraz,
U vanjskom je prostoru.

Bdije duša Zemlje
U zimskoj hladnoći,
Jer svijetlo duha
Istinsko Sunce
U unutarnjem je biću.

Ljetni dan radosti
Za Zemlju je san.
Zimska sveta noć
Za Zemlju je dan.
WEIHNACHT

Im Seelenaug’ sich spiegelt
Der Erde Hoffnungslicht,
Der Welten heil’ge Weisheit
Zu Menschenherzen spricht:
Des Vaters ewige Liebe
Den Sohn zur Erde sendet,
Der gnadevoll dem Menschenpfade
Die Himmelshelle spendet.
BOŽIĆ

Ogleda se u oku duše
zemaljsko svjetlo nade,
Sveta mudrost svijeta
govori ljudskim srcima:
Očeva vječna ljubav
Sina je na Zemlju poslala,
Da milostivo putu čovjeka
Nebesko svjetlo daruje.
WEIHNACHT

In des Menschen Seelengründen
Lebt die Geistes-Sonne siegessicher.
Des Gemütes rechte Kräfte,
Sie vermögen sie zu ahnen
In des Innern Winterleben;
Und des Herzens Hoffnungstrieb,
Er erschaut den Sonnen-Geistes-Sieg
In dem Weihnacht-Segenslichte,
Als dem Sinnbild höchsten Lebens
In des Winters tiefer Nacht.
WINTERSONNENWENDE

Die Sonne schaue
Um mitternächtige Stunde.
Mit Steinen baue
Im leblosen Grunde.

So finde im Niedergang
Und in des Todes Nacht
Der Schöpfung neuen Anfang,
Des Morgens junge Macht.

Die Höhen lass offenbaren
Der Götter ewiges Wort;
Die Tiefen sollen bewahren
Den friedevollen Hort.

Im Dunkel lebend
Erschaffe eine Sonne.
Im Stoffe webend
Erkenne Geistes Wonne.
WEIHNACHT

Des irdischen Menschheitwerdens
Sonnen-Aufgang,
Das ist das Geheimnis
Auf dem Golgatha-Berg;
Im Weihnacht-Licht
Erstrahlet die Morgendämmerung.
In dieser Dämmerung
Mildem Licht
Verehr’ die Seele
Des eignen Wesens
Geistverwandte
Daseinsmacht und Quelle.
OSTERN

Steh’ vor des Menschen Lebenspforte:
Schau’ an ihrer Stirne Weltenworte.

Leb’ in des Menschen Seeleninnern:
Fühl’ in seinem Kreise Weltbeginnen.

Denk’ an des Menschen Erdenende:
Find’ bei ihm die Geisteswende.
OSTERN

Das Mysterium zu Ephesus

Weltentsprossenes Wesen, du in Lichtgestalt,
Von der Sonne erkraftet in der Mondgewalt,

Dich beschenket des Mars erschaffendes Klingen
Und Merkurs gliedbewegendes Schwingen,

Dich erleuchtet Jupiters erstrahlende Weisheit
Und der Venus liebetragende Schönheit —

Dass Saturns weltenalte Geist-Innigkeit
Dich dem Raumessein und Zeitenwerden weihe!
Rätsel an Rätsel stellt sich im Raum,
Rätsel an Rätsel läuft in der Zeit;
Lösung bringt der Geist nur,
Der sich ergreift
Jenseits von Raumesgrenzen und
Jenseits vom Zeitenlauf.
PFINGSTEN

Wo Sinneswissen endet,
Da stehet erst die Pforte,
Die Lebenswirklichkeiten
Dem Seelensein eröffnet.
Den Schlüssel schafft die Seele,
Wenn sie in sich erstarket
Im Kampf, den Weltenmächte
Auf ihrem eignen Grunde
Mit Menschenkräften führen;
Wenn sie durch sich vertreibt
Den Schlaf, der Wissenskräfte
An ihren Sinnesgrenzen
Mit Geistesnacht umhüllet.
PFINGST-STIMMUNG

Wesen reiht sich an Wesen in Raumesweiten,
Wesen folgt auf Wesen in Zeitenläufen.
Verbleibst du in Raumesweiten, in Zeitenläufen,
So bist du, o Mensch, im Reiche der Vergänglichkeiten.
Über sie aber erhebt deine Seele sich gewaltiglich,
Wenn sie ahnend oder wissend schaut das Unvergängliche,
Jenseits der Raumesweiten, jenseits der Zeitenläufe.
Wir Menschen der Gegenwart
Brauchen das rechte Gehör
Für des Geistes Morgenruf,
Den Morgenruf des Michael.
Geist-Erkenntnis will
Der Seele erschliessen
Dies wahre Morgenruf-Hören.
Ringende Geisteskräfte
Streben im Stoff;
Sie finden nicht den Stoff,
Sie finden sich selber.
Sie schweben über Natürlichem,
Sie leben in sich selber:
Michael-Kraft atmend.
Waltender, weiser Willensgeist,
Webend in Geistesweiten allüberall,
Wirkend durch Geisteswesenheiten—

Wirkest sicher du
In meinen Seelenwesenstiefen auch.
So binde liebewirkend stark
Mein Inneres an deine lichte Kraft.
Dich findend, find ich mich.
MICHAELS SCHWERT

Meteorisches Eisen

O Mensch,
Du bildest es zu deinem Dienste,
Du offenbarst es seinem Stoffeswerte nach
In vielen deiner Werke.
Es wird dir Heil jedoch erst sein,
Wenn dir sich offenbart
Seines Geistes Hochgewalt.
MICHAEL-IMAGINATION

Sonnenmächten Entsprossene,
Leuchtende, Welten begnadende
Geistesmächte, zu Michaels Strahlenkleid
Seid ihr vorbestimmt vom Götterdenken.

Er, der Christusbote, weist in euch
Menschentragenden, heil’gen Welten-Willen;
Ihr, die hellen Aetherwelten-Wesen,
Trägt das Christuswort zum Menschen.

So erscheint der Christuskünder
Den erharrenden, durstenden Seelen;
Ihnen strahlet euer Leuchte-Wort
In des Geistesmenschen Weltenzeit.

Ihr, der Geist-Erkenntnis Schüler,
Nehmet Michaels weises Winken,
Nehmt des Welten-Willens Liebe-Wort
In der Seelen Höhenziele wirksam auf.
DIE EMPFINDUNG DES MENSCHEN DER DRITTEN KULTURPERIODE

O, dunkel ist der Erde Antlitz,
Wenn die Sonne blendend dunkelt.
Doch hell wird mir mein Tagefeld,
Wenn die Seele es beleuchtet
Durch Sternenweisheit.
Sterne sprachen einst zu Menschen,
Ihr Verstummen ist Weltenschicksal;
Des Verstummens Wahrnehmung
Kann Leid sein des Erdenmenschen;

In der stummen Stille aber reift
Was Menschen sprechen zu Sternen;
Ihres Sprechens Wahrnehmung
Kann Kraft werden des Geistesmenschen.
Es keimen die Pflanzen im Erdengrund,
Es strömen die Regen aus Himmelshöhen;
Es keimt die Liebe im Menschenherzen,
Es strömt die Weisheit in Menschengeister.
In der Lichtesluft des Geisterlandes
Da erblüh’n die Seelenrosen,
Und ihr Rot erstrahlet
In die Erdenschwere;
Es wird im Menschenwesen
Zum Herzgebild verdichtet:
Es strahlet in der Bluteskraft
Als das Erdenrosenrot
In die Geistesfelder wieder hin.
Im Farbenschein des Äthermeeres
Gebiert des Lichtes webend Wesen
Der Menschenseele Geistgewebe;
Und geistbefruchtet reifend strebt
In Farbendunkels Raumestiefe
Hinaus die Lichtes-durst’ge Seele.
Bedürftig ist Natur des Geistes,
Der aus dem Seelensein ihr kraftet;
Bedürftig auch die Menschenseele
Der Kraft des Lichts im Weltenäther.
ECCE HOMO

In dem Herzen webet Fühlen,
In dem Haupte leuchtet Denken,
In den Gliedern kraftet Wollen.
Webendes Leuchten,
Kraftendes Weben,
Leuchtendes Kraften :
Das ist der Mensch.
Du selbst, erkennender, fühlender, wollender Mensch,
Du bist das Rätsel der Welt.
Was sie verbirgt,
In dir wird es offenbar, es wird
In deinem Geiste Licht,
In deiner Seele Wärme,
Und deines Atems Kraft,
Sie bindet dir die Leibeswesenheit
An Seelenwelten,
An Geistesreiche.
Sie führt dich in den Stoff,
Dass du dich menschlich findest;
Sie führt dich in den Geist,
Dass du dich geistig nicht verlierest.
Im Suchen erkenne dich,
Und wesend wirst du dir.
Entzieht das Suchen sich dir:
Du hast dich zwar im Sein,
Doch Sein entreisset dir
Des eignen Wesens Wahrheit.
In deinem Denken leben Weltgedanken,
In deinem Fühlen weben Weltenkräfte,
In deinem Willen wirken Weltenwesen.
Verliere dich in Weltgedanken,
Erlebe dich durch Weltenkräfte
Erschaffe dich aus Willenswesen.
Bei Weltenfernen ende nicht
Durch Denkentraumesspiel—;
Beginne in den Geistesweiten,
Und ende in den eignen Seelentiefen:—
Du findest Götterziele
Erkennend dich in dir.
Es keimen der Seele Wünsche,
Es wachsen des Willens Taten,
Es reifen des Lebens Früchte.

Ich fühle mein Schicksal,
Mein Schicksal findet mich.
Ich fühle meinen Stern,
Mein Stern findet mich.
Ich fühle meine Ziele,
Meine Ziele finden mich.

Meine Seele und die Welt sind Eines nur.

Das Leben, es wird heller um mich,
Das Leben, es wird schwerer für mich,
Das Leben, es wird reicher in mir.
Es muss sein Sondersein und Leben opfern,
Wer Geistesziele schauen will
Durch Sinnesoffenbarung;
Wer sich erkühnen will,
In seinen Eigenwillen
Den Geisteswillen zu ergiessen.
Heilsam ist nur, wenn
Im Spiegel der Menschenseele
Sich bildet die ganze Gemeinschaft
Und in der Gemeinschaft
Lebet der Einzelseele Kraft.

Dies ist das Motto der Sozialethik
Der Wahrheit Same liegt in der Liebe;
Der Liebe Wurzel suche in der Wahrheit—
So spricht dein höheres Selbst.

Des Feuers Glut wandelt
Holz in wärmenden Strahl,
Des Wissens lösender Wille
Das Werk in die Kraft.

Dein Werk sei der Schatten,
Den dein Ich wirft,
Wenn es beschienen wird
Durch die Flamme
Deines höheren Selbst.
Es wollte im Sinnenstoffe
Das Goetheanum vom Ewigen
In Formen zum Auge sprechen:
Die Flammen konnten den Stoff verzehren.
Es soll die Anthroposophie
Aus Geistigem ihren Bau
Zur Seele sprechen lassen:
Die Flammen des Geistes,
Sie werden sie erhärten.
WEIHNACHT

Isis-Sophia,
Des Gottes Weisheit,
Sie hat Luzifer getötet
Und auf der Weltenkräfte Schwingen
In Raumesweiten fortgetragen.

Christus-Wollen
In Menschen wirkend,
Es wird Luzifer entreissen
Und auf des Geisteswissens Booten
In Menschenseelen auferwecken
Isis-Sophia,
Des Gottes Weisheit.
Des Lichtes webend Wesen, es erstrahlet
Durch Raumesweiten,
Zu füllen die Welt mit Sein.
Der Liebe Segen, er erwarmet
Die Zeitenfolgen,
Zu rufen aller Welten Offenbarung.
Und Geistesboten, sie vermählen
Des Lichtes webend Wesen
Mit Seelenoffenbarung;
Und wenn vermählen kann mit beiden
Der Mensch sein eigen Selbst,
Ist er in Geisteshöhen lebend,
Iz Vrata posvećenja
Des Lichtes webend Wesen, es erstrahlet
Von Mensch zu Mensch,
Zu füllen alle Welt mit Wahrheit,
Der Liebe Segen, er erwarmet
Die Seele an der Seele,
Zu wirken aller Welten Seligkeit.
Und Geistesboten, sie vermählen
Der Menschen Segenswerke
Mit Weltenzielen;
Und wenn vermählen kann die beiden
Der Mensch, der sich im Menschen findet,
Erstrahlet Geisteslicht durch Seelenwärme.
Iz Vrata posvećenja
In der Zeiten Wende
Trat das Welten-Geistes-Licht
In den irdischen Wesensstrom;
Nacht-Dunkel
Hatte ausgewaltet;
Taghelles Licht
Erstrahlte in Menschenseelen;
Licht,
Das erwärmet
Die armen Hirtenherzen;
Licht,
Das erleuchtet
Die weisen Königshäupter.

Göttliches Licht,
Christus-Sonne,
Erwärme
Unsere Herzen,
Erleuchte
Unsere Häupter,
Dass gut werde,
Was wir
Aus Herzen gründen,
Was wir
Aus Häuptern
Zielvoll führen wollen.

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